-3000 | Die Ägypter beginnen mit Maßstäben, Messseilen, Messstangen, Ruten, Lot und Wasserwaage zu arbeiten, vor allem zur Aufteilung des Ackerlandes nach jährlichen Überschwemmungen des Niltales. |
-2700 | Der älteste erhaltene gegenständliche Maßstab, die Nippur-Elle, wird verwendet. |
-2600 | Die Ägypter orientieren die Pyramiden von Gizeh exakt nach den astronomischen Himmelsrichtungen. |
-2300 | Die älteste erhaltene Kartendarstellung mit Bergen, Flüssen und Städten des nördlichen Mesopotamiens entsteht. |
-1750 | Das älteste nachweisbare Kataster entsteht als Steuerregister in Ägypten. |
-1700 | Die älteste erhaltene konkrete Himmelsdarstellung, die Himmelsscheibe von Nebra, entsteht. |
-1650 | Die Ägypter erstellen ein Lehrbuch mit Beispielsammlung zur Berechnung von Flächen- und Rauminhalten, das Papyrus Rhind (British Museum London). |
-600 | Die babylonische Weltkarte entsteht (heute im British Museum London). |
-560 | Anaximander führt das babylonische Instrument Gnomon (Schattenquadrant) in Griechenland ein. |
-400 | Der Begriff Geodäsie wird erstmals von Aristoteles erwähnt, der ihn im Sinne einer Anwendung der Geometrie zur Aufteilung von Ländereien verwendet. |
-350 | Aristoteles beweist die Kugelgestalt der Erde. |
-325 | Euklid von Alexandria fasst in seinem Werk Die Elemente das Wissen der griechischen Mathematik und Geometrie seiner Zeit zusammen. |
-300 | Die Salaminische Tafel, das älteste erhaltene Rechenbrett nach dem Funktionsprinzip des Abakus, entsteht. |
-270 | Aristarch von Samos schlägt als einer der ersten ein heliozentrisches Weltbild vor. |
-240 | Eratosthenes von Kyrene berechnet erstmalig anhand der Gradmessung Alexandria - Syene den Erdumfang. |
-150 | Hipparchos von Nicäa begründet die wissenschaftliche Astronomie, berechnet recht genau die Präzession der Erdrotationsachse und die Entfernung Erde - Mond und entwickelt das Astrolabium (astronomisches Winkelmessgerät). |
-100 | Heron von Alexandria verfasst Lehrbücher zur praktischen Feldmessung (Metrika und Dioptra). |
-15 | Vitruvius (Rom) beschreibt den Chorobates, eine frühe Form eines Nivelliergerätes. |
150 | Claudius Ptolemäus (Alexandria) erstellt den Atlas Geographike Hyphegesis, der historisch erste bekannte Versuch, Teile der als Kugel erkannten Erde in einer Kartenprojektion zutreffend darzustellen. |
150 | Claudius Ptolemäus (Alexandria) wählt das westliche Ende der damals bekannten Welt, die Kanarische Insel Ferro (heutiger Name: El Hierro), als Referenzpunkt für die geographische Länge. Der Ferro-Meridian bleibt bis zum Jahr 1884 der am weitesten verbreitete Nullmeridian. |
370 | Das Original der Peutingerschen Tafel (Tabula Peutingeriana), eine Straßenkarte des gesamten spätrömischen Reiches, von der nur Kopien erhalten sind, entsteht. |
628 | Das indische Brahmasphutasiddhanta, das früheste bekannte Regelwerk zum Rechnen mit Dezimalzahlen, einschließlich negativer Zahlen, entsteht. |
827 | Arabische Astronomen unter Kalif al-Ma´mun (Bagdad) ermitteln den Erdumfang wahrscheinlich erstmals genauer als Eratosthenes. |
1023 | Al-Biruni (Persien) ermittelt mit einem von ihm erfundenen neuen Messverfahren den Radius der Erdkugel zu 6340 km. |
1040 | In China wird das älteste überlieferte Zeugnis der Verwendung eines magnetischen Südweisers festgehalten. |
1100 | Das Geometrische Quadrat, ein Hilfsmittel zur Messung von Höhenwinkeln und Zenitdistanzen, kommt in Gebrauch. |
1154 | Die Araber stellen die erste Weltkarte her. |
1187 | Alexander Neckam (England) beschreibt den aus China stammenden Magnetkompass als schwimmende Nadel. |
1269 | Petrus Peregrinus de Maricourt beschreibt den Trockenkompass, eine auf einem Stift spielende Nadel. |
1342 | Levi ben Gerson (Frankreich) beschreibt den Jakobstab, ein früheres astronomisches Instrument zur Winkelmessung und zur mittelbaren Streckenmessung. |
1492 | Christoph Kolumbus landet auf den Bahamas. |
1507 | Martin Waldseemüller (Freiburg im Breisgau) erstellt eine Weltkarte, auf der der neue Kontinent erstmals als solcher dargestellt und mit Amerika bezeichnet wird. |
1519 | Ferdinand Magellan startet zur ersten Weltumseglung und beweist damit auch praktisch unumstößlich die Kugelgestalt der Erde. |
1525 | Jean François Fernel (Frankreich) führt die erste europäische Gradmessung (Paris - Amiens) durch und berechnet die Länge des Meridianquadranten mit 0,1 % relativer Genauigkeit. |
1543 | Nikolaus Kopernikus (Preußen) beschreibt in seinem Werk De revolutionibus orbium coelestium das heliozentrische Weltbild. |
1550 | Geodätische Stative werden erstmals verwendet. |
1551 | Abel Foullon (Frankreich) beschreibt den Messtisch. |
1552 | Leonhard Digges (England) beschreibt erstmals einen Horizontalwinkelmesser unter dem Namen Theodolit. |
1569 | Gerhard Mercator (Duisburg) entwirft eine Weltkarte nach winkeltreuer Zylinderprojektion. |
1600 | Astrolabien werden zu Horizontalwinkelmessern weiterentwickelt. |
1608 | Hans Lipperhey (Deutschland/Holland) baut das erste Fernrohr (holländisches Fernrohr). |
1611 | Johannes Kepler (Prag) beschreibt in seinem Werk Dioptrice ein terrestrisches Fernrohr (astronomisches oder Keplersches Fernrohr). |
1613 | Christoph Schreiner (Ingolstadt) baut das erste Fernrohr in Keplerscher Bauweise (astronomisches oder Keplersches Fernrohr). |
1615 | Snellius (Willebrord van Roijen Snell, Leiden) führt die erste Triangulation mit möglichst kleiner Basis aus. Wegen einiger Mess- und Rechenfehler war das Ergebnis noch relativ ungenau. |
1617 | Snellius (Willebrord van Roijen Snell, Leiden) löst den Rückwärtsschnitt erstmals rechnerisch. |
1629 | Giovanni Branca (Rom) entwickelt die Schlauchwaage. |
1631 | Pierre Vernier (Brüssel) beschreibt die Vernier-Skala, fälschlich auch Nonius genannt. |
1634 | Der durch Ferro verlaufende Meridian wird zum Nullmeridian erklärt. Er wird in Frankreich, Deutschland und vielen anderen Staaten außerhalb des British Empire bis 1884 verwendet. |
1637 | René Descartes (Frankreich/Holland) verknüpft Geometrie und Algebra. Er gehört damit zu den Wegbereitern der analytischen Geometrie, die die rechnerische Lösung geometrischer Probleme ermöglicht. |
1640 | William Gascoigne (England) verwendet erstmals ein Fadenkreuz im Fernrohr. |
1648 | Blaise Pascal (Frankreich) führt erstmals eine barometrische Höhenbestimmung (mit Quecksilberbarometer) durch. |
1661 | Melchisédech Thévenot (Paris) erfindet die Wasserwaage bzw. Röhrenlibelle. |
1661 | Vincenzo Viviani (Florenz) führt den ersten erfolgreichen Pendelversuch zum Nachweis der Erdrotation durch. |
1668 | Jean-Félix Picard (Frankreich) schägt als amtliche Längeneinheit die Länge das Sekundenpendels vor. |
1669 | Jean-Félix Picard (Frankreich) führt eine Triangulation über 13 Dreiecke zur Bestimmung des Gradbogens von Paris nach Amiens durch und erreicht einen relativen Fehler von nur 0,44%. |
1672 | Jean Richer (Paris) beobachtet, dass ein Sekundenpendel, welches in Paris justiert worden war, in Französisch-Guayana langsamer schwingt. Damit beweist er, dass die Erde an den Polen abgeplattet ist. |
1674 | Geminiano Montanari (Italien) führt erstmals optische Distanzmessungen mit parallelen Fäden im Fernrohr durch. |
1678 | Christiaan Huygens (Niederlande) berechnet erstmals die Lichtgeschwindigkeit aus den Messungen von Ole Rømer (Dänemark) und dem Erdbahndurchmesser von Giovanni Cassini (Italien). |
1684 | Der mittlere Wasserstand des IJ an der Haarlemmer Schleuse in Amsterdam wird gemessen und damit der Nullpunkt des Amsterdamer Pegels (Normaal Amsterdams Peil) festgelegt. |
1687 | Isaac Newton beweist, dass ein rotierender Körper im Gleichgewicht unter seiner eigenen Anziehung die Form eines an den Rotationspolen abgeplatteten Ellipsoids annimmt. |
1714 | Die britische Regierung lobt ein Preisgeld für die Lösung des Längenproblems (Bestimmung der geographischen Länge auf See) aus. |
1730 | Jonathan Sisson (England) baut den ersten modernen Theodolit. |
1733 | Chester Moore Hall (England) erfindet das achromatische Linsensystem. |
1736 | Gradmessungen durch Pierre-Louis Maupertuis, Alexis-Claude Clairaut und Pierre Bouguer in Peru und Lappland bringen den praktischen Nachweis für die Erdabplattung. |
1743 | Alexis-Claude Clairaut (Paris) gelingt die Synthese zwischen der physikalischen und der geodätischen Begründung der ellipsoidischen Erdgestalt. Seine Theorie erlaubt die Berechnung der Abplattung aus zwei Schweremessungen in verschiedenen Breitengraden. |
1747 | Die Herstellung des ersten, flächendeckenden Kartenwerkes Frankreichs durch César François Cassini de Thury (Paris) beginnt. |
1753 | Gradmessung von Rom nach Rimini durch Rugjer Josip Bošković. |
1758 | John Dollond (England) baut ein farbfehlerfreies Linsensystem aus Flint- und Kronglas. |
1765 | John Harrison (England) erhält den größten Teil des Preisgeldes für die Lösung des Längenproblems (Bestimmung der geographischen Länge auf See). |
1770 | Johann Mayer (Göttingen) erfindet die Dosenlibelle. |
1782 | Joseph-Louis Lagrange (Italien/Frankreich) regt erstmalig die Einführung der zentesimalen Teilung eines Quadranten an. |
1789 | Die Herstellung des ersten, flächendeckenden Kartenwerkes Frankreichs durch César François Cassini de Thury (Paris) endet. |
1791 | Das Meter (metron=Maß) als 10-millionster Teil des Erdmeridianquadranten wird vorgeschlagen. |
1792 | Die Meridiantriangulation von Dünkirchen nach Barcelona durch Delambre und Mechain (Frankreich) zur Bestimmung des Meters beginnt. |
1795 | Der französische Nationalkonvent legt das Meter als 40-millionsten Teil des durch die Pariser Sternwarte verlaufenden Erdmeridians gesetzlich fest. |
1795 | Der Messing-Prototyp des Urmeters (erstes Urmeter) wird in Paris hergestellt. |
1799 | Das definitive Urmeter aus Platin (zweites Urmeter) wird in Paris hergestellt. |
1799 | Die Meridiantriangulation von Dünkirchen nach Barcelona durch Delambre und Mechain (Frankreich) zur Bestimmung des Meters endet. |
1801 | Die Landesaufnahme in Bayern, erstmals auf der Grundlage rechtwinkliger Koordinaten nach Johann Georg von Soldner (Bayern), beginnt. |
1801 | Johann Carl Friedrich Gauß (Königreich Hannover) wendet erstmals seine Methode der kleinsten Quadrate an, um die Bahn des Zwergplaneten Ceres zu bestimmen. |
1801 | Zentesimalgeteilte Teilkreise werden bei der bayrischen Haupttriangulation erstmals verwendet. |
1808 | Bayern beginnt mit der Katastervermessung. |
1809 | Johann Carl Friedrich Gauß (Königreich Hannover) publiziert die stochastische Version der Methode der kleinsten Quadrate und behauptet, diese Methode schon seit 14 Jahren zu benutzen. |
1810 | Georg von Reichenbach (Bayern) baut erstmals distanzmessende Fäden in eine Kippregel ein. |
1816 | Friedrich Georg Wilhelm von Struve (Dorpat) beginnt mit der Messung des skandinavisch-russischen Meridianbogens (Struve-Bogen), der in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen wurde. |
1820 | Johann Carl Friedrich Gauß (Königreich Hannover) entwickelt die konforme Abbildung. |
1820 | Württemberg beginnt mit der Katastervermessung. |
1823 | Die Landesaufnahme in Bayern, erstmals auf der Grundlage rechtwinkliger Koordinaten nach Johann Georg von Soldner (Bayern), endet. |
1825 | Johann Carl Friedrich Gauß (Königreich Hannover) entwickelt die ellipsoidische Variante der Mercator-Projektion. |
1830 | Johann Carl Friedrich Gauß (Königreich Hannover) wendet erstmals die konforme (winkeltreue) Querzylinderprojektion an. |
1832 | Die Triangulation der preußischen Landesaufnahme beginnt mit der Messung erster Dreiecksnetze von Ostpreußen entlang der Küste bis nach Berlin und Lübeck. |
1835 | Sachsen beginnt mit der Katastervermessung. |
1839 | Ignazio Porro (Italien) verwendet erstmals die Bezeichnung Tacheometer. |
1840 | An der Blauen Brücke von Kronstadt bei Sankt Petersburg wird eine Markierung angebracht, die dem mittleren Meeresspiegel des Finnischen Meerbusens der letzten 15 Jahre entspricht (Kronstädter Pegel). |
1841 | Friedrich Wilhelm Bessel (Deutschland) berechnet aus den Daten großräumiger Vermessungen in Europa, Russland, Indien und Peru das bis heute verwendete nach ihm benannte Referenzellipsoid. |
1841 | Clausen erfindet das Planplattenmikrometer. |
1849 | Geiger (Stuttgart) setzt Gummischläuche für Schlauchwaagen ein. |
1851 | Aimé Laussedat (Frankreich) stellt erstmals Karten auf der Grundlage von Fotografien her und begründet damit die Photogrammetrie. |
1851 | Karl Maximilian von Bauernfeind (München) entdeckt das dreiseitige Winkelprisma (Bauernfeind-Prisma). |
1851 | Jean Bernard Léon Foucault (Paris) liefert den experimentellen Beweis für die Rotation der Erde um ihre Achse mit Hilfe des nach ihm benannten Pendels. |
1852 | Jean Bernard Léon Foucault (Paris) erkennt die nordweisende Eigenschaft des Kreisels mit zwei Freiheitsgraden. |
1852 | Friedrich Georg Wilhelm von Struve (Dorpat) vollendet die Messung des skandinavisch-russischen Meridianbogens (Struve-Bogen), der in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen wurde. |
1858 | Nadar (Paris) baut einen Apparat für Luftbildaufnahmen und führt erste Aufnahmen vom Fesselballon aus. |
1858 | Ignazio Porro (Italien) entwickelt ein selbstreduzierendes Tachymeter. |
1861 | Auf Initiative von Johann Jacob Baeyer (Berlin) beginnt die mitteleuropäische Gradmessung, später zur europäischen Gradmessung erweitert. |
1861 | Preußen beginnt mit der Katastervermessung. |
1862 | Sachsen beginnt mit der Landestriangulation (Königlich-Sächsische Triangulation) unter Leitung von Julius Ludwig Weisbach (Freiberg), Karl-Christian Bruhns (Leipzig) und Christian August Nagel (Dresden). |
1864 | Goulier entdeckt das Doppelpentagonprisma. |
1866 | Carl August von Steinheil (München) entwickelt das erste brauchbare verzeichnungsfreie Objektiv für die Photogrammetrie. |
1869 | Johann Jacob Baeyer (Berlin) bewirkt die Gründung des Königlich Preußischen Geodätischen Instituts in Berlin. |
1872 | Deutschland tritt der Internationalen Meterkonvention bei. Das Meter wird als einheitliches Längenmaß im Deutschen Reich eingeführt (Legales Meter). |
1873 | Johann Benedict Listing (Göttingen) prägt das Wort Geoid. |
1875 | Die Internationale Meterkonvention beschließt die Errichtung und Finanzierung einiger Institutionen zur Überwachung der internationalen metrischen Standardisierung. |
1878 | Ein einheitliches, abgeschlossenes Kartenwerk für Deutschland, die sogenannte Generalstabskarte (674 Blätter 1:100000), wird fertiggestellt. |
1879 | Der Normalhöhenpunkt an der Berliner Sternwarte definiert die Höhenbezugsfläche Normalnull (37,000 m unterhalb dieses Punktes). |
1880 | Friedrich Robert Helmert (Aachen) veröffentlicht Teil 1 seines Hauptwerkes Die mathematischen und physikalischen Theorien der Höheren Geodäsie. |
1884 | Die Internationale Meridian-Konferenz erklärt den Meridian von Greenwich zum Nullmeridian. |
1885 | Karl Friedrich Küstner (Bonn) entdeckt die Polbewegung. |
1886 | Das Königlich Preußische Geodätische Institut zieht von Berlin nach Potsdam auf den Telegrafenberg. |
1886 | Friedrich Robert Helmert (Aachen) veröffentlicht die endgültigen Parameter des Bessel-Ellipsoids. |
1889 | Die erste Generalkonferenz für Maße und Gewichte CGPM bestätigt den Internationalen Meterprototyp (drittes Urmeter). 30 nationale Prototypen werden hergestellt. |
1893 | Das Internationale Meter wird in Deutschland eingeführt, es ist 0,0134 mm kürzer als das Legale Meter. |
1895 | Der Nordwestblock des trigonometrischen Netzes in Deutschland wird fertiggestellt. |
1896 | Charles Édouard Guillaume (Schweiz) entdeckt die Legierung Invar, die gegen thermische Einflüsse nahezu unveränderlich ist. |
1898 | Messdrähte aus Invar werden erstmals hergestellt. |
1900 | Die Firma Fennel baut erstmals ein Diagrammtachymeter (Hammer-Fennel-Tachymeter) mit Entfernungskurve und Höhenkurve. |
1908 | Heinrich Wild (Schweiz) führt die Innenfokussierung von Fernrohren ein. |
1908 | Der Kreiselkompass wird zur Navigation in der Seefahrt eingeführt. |
1909 | Der Potsdamer Absolutwert der Schwerebeschleunigung, der sogenannte Potsdamer Schwerewert, wird der internationale Referenzwert. |
1909 | John Fillmore Hayford (USA) veröffentlicht die Berechnung eines neuen Referenzellipsoids, das nach ihm benannt ist. |
1912 | Der Normalhöhenpunkt in Hoppegarten bei Berlin wird als unterirdische Festlegung eingerichtet. |
1912 | Johann Heinrich Louis Krüger (Berlin) verbindet die Gaußschen Koordinaten mit einem Meridianstreifensystem. Es entsteht das Gauß-Krüger-Koordinatensystem. |
1917 | Österreich führt als erster Staat die Gauß-Krüger-Koordinaten ein. |
1919 | Das Zentralbüro für die Internationale Erdmessung, ein früher Vorläufer der IAG, wird gegründet. |
1921 | Maximilian Schuler (Kiel) baut den ersten Vermessungskreisel. |
1923 | Das Gauß-Krüger-Koordinatensystem wird in Deutschland eingeführt. |
1923 | Die Carl Zeiss AG (Jena) baut die erste Invarbasislatte. |
1923 | Yrjö Väisälä (Finnland) gibt erstmals eine Methode zur hochgenauen Distanzmessung mit Weißlichtinterferenzen an. |
1924 | Die IUGG übernimmt das Hayford-Ellipsoid als Internationales Referenzellipsoid. |
1930 | Das Gauß-Krüger-Koordinatensystem wird in der Sowjetunion eingeführt. |
1931 | Die Vergleichsbasis von 960 m Länge im Potsdamer Staatsforst (40 x 24 m), älteste Vergleichsbasis der Welt, wird geschaffen. |
1932 | Zur Landesaufnahme in Deutschland werden erstmals 24 m lange Invardrähte eingesetzt. |
1934 | Durch ein Bodenschätzungsgesetz wurde die Durchführung der Bodenschätzung für das deutsche Reichsgebiet angeordnet. |
1936 | Die Aufstellung des Einheitsliegenschaftskatasters in Deutschland beginnt. |
1936 | Michail Molodenski (Moskau) beginnt mit der Entwicklung seiner Theorie zur Bestimmung der Erdgestalt (Molodenski-Theorie). |
1940 | Die Netzteile des Südblocks werden an das bestehende trigonometrische Netz in Deutschland angefeldert. |
1940 | Der Reichsfestpunkterlass definiert für Lagenetze das Datum Rauenberg und das Bessel-Ellipsoid (System 40). |
1940 | Feodossi Krassowski (Moskau) ermittelt die Dimensionen des nach ihm benannten Referenzellipsoids, welches in der Sowjetunion besser zum Geoid passt, als das Bessel-Ellipsoid. |
1947 | Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten führen das Universal Transverse Mercator (UTM) Koordinatensystem ein, welches heute weltweit im Einsatz ist. |
1950 | Die Carl Zeiss AG (Oberkochen) baut erstmals ein Nivellier mit mechanischem Kompensator. |
1953 | Die Firma AGA (Stockholm) beginnt mit der Serienfertigung des Geodimeter nach Erik Bergstrand. |
1954 | Die 10. Generalkonferenz für Maße und Gewichte CGPM nimmt die Einheiten Meter, Kilogramm, Sekunde, Ampere, Grad Kelvin und Candela als Basiseinheiten für ein im internationalen Verkehr anzuwendendes praktisches Einheitensystem SI an. |
1957 | Sputnik 1 wird gestartet. |
1959 | Erstmalig kann aus Satellitenmessungen die ``Birnenform`` der Erde abgeleitet werden. |
1960 | Die 11. Generalkonferenz für Maße und Gewichte CGPM definiert die Einheit Meter in Abhängigkeit von der Wellenlänge des Lichts neu. |
1962 | Das motorisierte Nivellement wird unter Leitung von Karl Horst Peschel in Dresden entwickelt. |
1973 | Das US Verteidigungsministerium beginnt mit dem Aufbau eines neuen Satellitensystems zur Verteidigung, später erhält es den Namen NAVSTAR-GPS, heute verkürzt GPS. |
1978 | Der erste Block-I GPS-Testsatellit wird gestartet. |
1982 | Die ersten drei GLONASS-Satelliten starteten, zwei waren jedoch Attrappen, denn die echten Satelliten konnten nicht rechtzeitig fertig gestellt werden. |
1983 | Die 17. Generalkonferenz für Maße und Gewichte CGPM definiert das Meter neu als die Strecke, die das Licht im Vakuum in einer Zeit von 1 / 299 792 458 Sekunden zurücklegt. |
1983 | US-Präsident Ronald Reagan kündigt an, dass das NAVSTAR-GPS für zivile Nutzer verfügbar sein wird. |
1984 | Auf der Grundlage satellitengeodätischer Messungen wird das Referenzellipsoid des World Geodetic System 1984 (WGS84) berechnet. |
1985 | Das NAVSTAR-GPS wird erstmalig in der Geodäsie eingesetzt. |
1989 | Die ersten Block-II GPS-Satelliten werden gestartet. |
1990 | Die Firma Wild beginnt mit der Serienfertigung von Digitalnivellieren (NA 2000). |
1990 | Der finale Durchschlag des Eurotunnels (Länge 50 km) erweist Abweichungen von nur 360 mm in horizontaler und 60 mm in vertikaler Richtung. |
1992 | Das GeoForschungsZentrum Potsdam GFZ wird gegründet, mit Christoph Reigber als Leiter der geodätischen Abteilung. |
1993 | Das GLONASS-System wird offiziell als betriebsbereit erklärt. |
1995 | Das NAVSTAR-GPS erreicht volle Funktionsbereitschaft FOC. |
2000 | Die künstliche Ungenauigkeit [SA] des NAVSTAR-GPS wird abgeschaltet. |
2001 | Das GLONASS-System erreicht mit nur noch 6 operablen Satelliten seinen Tiefpunkt. |
2002 | Die Zwillingssatelliten GRACE zur hochaufgelösten Bestimmung des Erdschwerefeldes werden gestartet. |
2003 | Die IAG initiiert GGOS. |
2005 | Der erste GPS-Satellit der Baureihe GPS Block IIR-M (Modernized) wird gestartet und strahlt erstmalig das L2C-Signal ab. |
2005 | Der erste Testsatellit GIOVE-A1 des europäischen Satellitennavigationssystems GALILEO wird gestartet. |
2009 | Der Satellit GOCE zur hochaufgelösten Bestimmung des Erdschwerefeldes startet in den Orbit. |
2010 | Der erste GPS-Satellit der Baureihe GPS Block IIF wird gestartet und strahlt erstmalig die L5-Frequenz mit dem zivilen SoL-Signal ab. |
2010 | Der finale Durchschlag des Gotthard-Basistunnels (Länge 57 km) erweist Abweichungen von nur 80 mm in horizontaler und 10 mm in vertikaler Richtung. |
2011 | Die ersten beiden IOV Satelliten des europäischen Satellitennavigationssystems GALILEO werden gestartet. |
2020 | Das europäische Satellitennavigationssystems GALILEO erreicht seinen Vollausbau (geplant). |