Messwertlisten sind Listen von Messwertsätzen, eine spezielle Form von tabellarischen Datensätzen. Messwerte sind verschiedenste Winkel, Distanzen, Höhen(differenzen) und vieles mehr.
In jeder nicht-leeren Zeile einer Messwertliste wird ein Messwertsatz definiert.
Jede Zeile besteht aus ein bis sieben durch Tabulator, Leerzeichen oder Semikolon (Spaltentrennzeichen) getrennten Feldern:
beginnen mit einer Standpunktzeile
(ein Standpunktname, gefolgt von maximal vier standpunktbezogenen Messwerten)
gefolgt von beliebig vielen Zielpunktzeilen (Zielpunktname, gefolgt von zielpunktbezogenen Messwerten).
Sollen weitere Standpunktaufstellungen folgen, so wird nun eine Trennzeile
eingefügt. Diese muss als erstes druckbares Zeichen ein Sonderzeichen (nicht Ziffer
oder Buchstabe) außer '';'' oder ''/'' enthalten, kann also keine Leerzeile sein.
Der Inhalt der Trennzeile wird ignoriert. Mehrere aufeinanderfolgende Trennzeilen wirken wie eine Trennzeile.
Nun können eine weitere Standpunktzeile, danach weitere Zielpunktzeilen,
ggf. eine weitere Trennzeile usw. folgen.
Die Reihenfolge der Standpunkte in der Messwertliste und
die Reihenfolge der Zielpunktzeilen, die zu einem Standpunkt gehören, ist beliebig.
Das gilt sogar für .
Auf jedem Standpunkt kann es mehrere Standpunktaufstellungen geben,
so dass dieser mehrmals als Standpunkt auftritt. Bei
wird nur die erste Standpunktaufstellungen auf einem Standpunkt benutzt,
was durch eine Warnung angezeigt wird.
Jeder Zielpunkt kann bei jeder Standpunktaufstellung mehrmals gemessen worden sein,
normalerweise bei sogenannten .
In diesem Fall wird die Auswertung jeder Standpunktaufstellung einzeln mit
empfohlen, wobei zusammen mit der Bestimmung der Instrumentenfehler Satzmittel und
Standardabweichungen berechnet werden. Andernfalls werden nur einfache Mittelwerte gebildet.
sind prinzipiell so aufgebaut, wie im vorigen Abschnitt beschrieben,
aber bestehen nur aus Zielpunktzeilen, die zum selben Standpunkt gehören.
Es gibt nur einen Standpunkt. Die Reihenfolge aller Zeilen ist beliebig.
Jeder Datensatz enthält die Daten einer Netzlinie.
Alle Zeilen beginnen mit zwei Punktnamen: Anfangs- und Endpunkt der Netzlinie,
danach folgen bis zu fünf Messwerte und/oder Genauigkeitsmaße.
Die Reihenfolge aller Zeilen ist beliebig.
ist der Winkel zwischen Horizontalteilkreisnull der Station und dem Zielpunkt,
gemessen in der Horizontalebene der Station (Horizontalwinkel).
Bei fehlendem zugehörigen Zenitwinkel wird die Fernrohrlage 1 angenommen.
Richtungswinkel (Azimut) t
ist der Horizontalwinkel zwischen Gitternord und dem Zielpunkt
Horizontaldistanz e oder Schrägdistanz s
horizontaler oder schräger Abstand von Stand- und Zielpunkt oder Anfangs- und Endpunkt
Zenitwinkel v
ist der Winkel zwischen dem Zenit und dem Zielpunkt.
Höhenwinkel werden im Moment noch nicht unterstützt.
Zielhöhe th
gibt die Höhe des Reflexionspunktes bzw. anvisierten Punktes über der
Zielpunktvermarkung an (normalerweise Null, wenn der Zielpunkt unvermarkt ist)
Höhendifferenz dh
gibt die Höhe des Reflexionspunktes bzw. anvisierten Punktes über der
Tachymeterkippachse an (negativ, wenn die Kippachse höher ist)
Richtungen und Winkel sind orientiert von der X- oder Nord-Achse zur Y- oder Ostachse, also beim linkshändigen System von oben gesehen im Uhrzeigersinn (⇑ Abbildung).
ist die Differenz zwischen End- und Anfangspunkthöhe.
Wenn es vom Anfangs- zum Endpunkt der Netzlinie bergauf geht,
werden Höhendifferenzen positiv angegeben, sonst negativ.
Nivellementlinienlänge l (optional)
gibt näherungsweise die Länge einer Netzlinie an
und kann zur Festlegung von Gewichten verwendet werden.
Die Werte dürfen nicht negativ sein.
speziell für trigonometrische Höhennetze
Zenitwinkel v
Horizontaldistanz e oder Schrägdistanz s
Instrumentenhöhe ih
Zielhöhe th
haben dieselbe Bedeutung wie in den Stand- und Zielpunktzeilen.
Alle Werte sind immer erforderlich. Fehlende Werte ih, th
werden ggf. durch den Ausfallwert aufgefüllt.
für beide Höhennetzarten
Standardabweichung (a priori) σdh
oder Gewicht pdh der Höhendifferenz
werden in der Ausgleichung für das stochastische Modell genutzt.
Nur einer von beiden Werten darf vorkommen. Die Werte dürfen nicht negativ sein.
Ein Ausfallwert füllt alle fehlenden Werte in dieser Spalte auf oder alle Werte,
wenn die Spalte fehlt.
Andernfalls wird ein fehlendes Genauigkeitsmaß als Standardabweichung Null angenommen,
was bedeutet, dass die Höhendifferenz in der Ausgleichung als Zwangsbedingung wirkt. Diese Werte beziehen sich auch für trigonometrische Höhennetze
auf die auszugleichenden Höhendifferenzen dh = s·cot(v) + ih - th,
schließen also ggf. Messabweichungen in Instrumenten- und Zielhöhen ein.
Code (optional)
wird zur Zeit ignoriert
speziell für Tri- und Multilaterationsnetze
Horizontaldistanz e oder Schrägdistanz s
haben dieselbe Bedeutung wie in den Stand- und Zielpunktzeilen.
Standardabweichung (a priori) σe oder σs
oder Gewicht pe oder ps
der Höhendifferenz
werden in der Ausgleichung für das stochastische Modell genutzt.
Nur eine Genauigkeitsgrößenart darf vorkommen. Die Werte müssen positiv sein.
Ein Ausfallwert füllt alle fehlenden Werte in dieser Spalte auf oder alle Werte,
wenn die Spalte fehlt.
Wenn Genauigkeiten völlig fehlen, werden alle Gewichte gleich Eins gesetzt, wobei eine Warnung erfolgt.
Für alle Winkelgrößen o, r, t, v
verwenden Sie die gewählte Winkeleinheit.
Alle anderen Größen e, s, dh, l, ih, th
werden immer in der natürlichen Längeneinheit
erwartet, also darf bei einem Gittersystem kein Gittermaßstab
vorweg berücksichtigt worden sein. Ausnahme: Nivellementlinienlängen l
können eine abweichende Längeneinheit haben, also z.B. Kilometer, während die anderen
Größen in Meter gegeben sind. Außerdem spielt hier ein Gittermaßstab keine Rolle.
In muss die Einheit für metrische Größen e, s, dh, l, ih, th immer die natürliche Längeneinheit
sein.
Ist beim Gittersystem in einer Messwertliste dennoch ein Gittermaßstab
überall angebracht, ändern Sie den Systemtyp vorübergehend auf kartesisch (XYZ oder YXZ)
linkshändig und führen Sie die Berechnung durch. Nun wird alles im Gittermaßstab berechnet.
Hinterher setzen Sie den Systemtyp zurück auf Gittersystem (Nordwert Ostwert Höhe oder
Ostwert Nordwert Höhe).
Messwerte können beliebig fehlen, beim
können alle Messwerte fehlen und nur Punktnamen angegeben sein. Blinde Zielpunkte.
Fehlt innerhalb der Zeile ein Messwert, kann die ;;
Schreibweise angewendet werden, beispielhaft in Zylinder durch sieben Punkte.
Fehlende Messwerte gelten immer als unbekannt, also auch fehlende
Instrumenten- und Zielhöhen! Im Einzelfall kann ein Ausfallwert spezifiziert werden.
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